Turnverein 1861 Neu-Isenburg

 

Laudatio zur 25 Jahrfeier

Sehr geehrte Herzsportlerinnen und Herzsportler.

Sehr verehrte Gäste.

Im Jahr 1980 wurde auf eine Initiative von Fr. Edeltraud Romahn zum ersten Mal über die Gründung einer Herzsport-Abteilung im TV 1861 Neu-Isenburg nachgedacht.

Dies scheiterte jedoch vorerst, da laut dem damaligen Vorsitzenden Herrn Hufer, der benötigte Papierkrieg bzw. das spezielle Fachpersonal noch nicht zur Verfügung stand.

Nachdem dann sämtliche erforderlichen Formalitäten und Behördengänge erledigt waren, trafen sich am Mittwoch den 1.September 1983 eine Hand voll Koronar- Patienten zu einem gemeinsamen Gespräch im kleinen Saal des Turnvereins. Somit war der Grundstein des Herzsportes im TV 1861 Neu-Isenburg gelegt. Auch sei noch zu erwähnt, dass nachdem alle Hürden genommen waren der Turnverein seine Herzsport-Gruppe beim Hessischen Behinderten und Rehabilitationsportverband angemeldet hatte.

Dieser Sportverband fungiert seit her als Dachorganisation über dem Herzsport und nimmt uns z.B. die verwaltungstechnischen Arbeiten mit den Krankenkassen ab. Ziel war es nun zu versuchen, das Koronar-Patienten durch betreute regelmäßige sportliche Betätigung im Kreise Gleichgesinnter zu ihrem alten Leistungsstand zurück finden, um ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Drei Ärzte und zwei Übungsleiterinnen standen damals der 1. Gruppe zu Verfügung. Die erste Übungsstunde mit nur ,,8 Teilnehmern" fand am Mittwoch den 15.09.1983 um 17:00 Uhr unter der Leitung von Fr. Bein in der Turnhalle der Albert- Schweitzer-Schule statt. Medizinisch betreut wurden die Herzsportler von den Mitinitiatoren der ersten Stunde Hr. Dr. Marcus Herzer und Hr. Dr. Klaus Birk. Bei einer Zunahme der Patienten sollte eine weitere Gruppe gegründet werden.

Dies geschah im Januar 1986 als die Teilnehmerzahl auf 18 Mitglieder angestiegen war. Leider fiel aber schon nach kurzer Anlauffase die Startformation wieder aus einander, als Fr. Bein infolge Mutterschaft aus dem Sportbetrieb ausschied. Zum Glück fand man schnell eine bestens geeignete und talentierte Übungsleiterin aus Offenbach, die alle Voraussetzungen mitbrachte, um die entstandene Lücke vertretungsweise zu schließen bzw. den Herzsport voran zu bringen. Aus dieser Situation heraus entstand zwischen Fr. Inge Wörner und der Herzsport- Abteilung Neu-Isenburg eine sehr harmonische und innige Verbindung die bis zum heutigen Tage anhält und hoffentlich noch ein paar Jahre bestehen bleibt. Durch die gute Zusammenarbeit des Herzsport-Teams d.h. Abteilungsleitung, Übungsleiter und Ärzte wuchs die Teilnehmerzahl stetig an, so dass bereits im Jahr 1992 50 Aktive den beiden Gruppen angehörten.  

 

Am Samstag den 24.0ktober 1993 feierte dann die Koronargruppe ihr 10 jähriges Bestehen mit Unterhaltung und Tanz im großen Saal des Turnvereins. In den darauf folgenden Jahren hatte die damalige Abteilungsleiterin Frau Edeltraud Romahn trotz ständig wachsender Mitgliederzahl bzw. des damit verbundenen Papierkrieges viel Freude an Ihrer Ehrenamtlichen Tätigkeit, insbesondere bei außersportlichen Anlässen wie z.B. Grillfeste, Wandertage und kleineren Feiern.

Deshalb war es für sie auch besonders schmerzlich als sie dann 1997 ihr Amt in Folge eines Wohnortwechsel abgeben musste. Jedoch hatte Sie sich, wie nicht anders zu erwarten war, im Vorfeld einen etwas jüngeren Herzsportler, den Sie auch vom Kegelclub Herzklopfen her kannte, als geeigneten Nachfolger herausgesucht.

Der hatte aber überhaupt keine Ambitionen , ein solches Amt zu übernehmen. Aber nach einiger Überredungskunst hat Sie es dann doch fertig gebracht ,ihrem Freund Günther den Job der Abteilungsleitung schmackhaft zu machen. Nach Übergabe sämtlicher Daten sowie Einführung in den Papierkrieg begann am 1.August 1997 für Herrn Günther Schenck die Ära Herzsport. Da seine Ehefrau Carola eine Teilschuld an dieser Situation hatte, ist Sie vom Tage an immer bestrebt, ihrem Mann Arbeit abzunehmen um alle Herzsportler zufrieden zu stellen.

Was die Personalsituation angeht, so ist es uns bis heute noch nicht gelungen, eine/en geeignete/en Übungsleiterin/ Leiter zu finden, die in das Team integriert werden könnte. Um diese Situation etwas zu entschärfen, hatte sich Hr. Schenck bereit erklärt, noch einmal die Schulbank zu drücken, um 1998 die erforderliche Lizenz für den Herzsport sowie 2000 die Lizenz für Stütz und Bewegungsapparat (Rückenschule) zu erlangen.

Auf Grund dieser, in der Ausbildung erlangten Kenntnisse bzw. der neuen bestehenden Richtlinien, wurden ab dem 01.04.1998 aus den zwei großen gemischten Herzsportgruppen, drei leistungsorientierte Gruppen zusammengestellt. Diese Aufgliederung hat sich bis zum heutigen Tag sehr gut bewährt, da jeder Herzsportler entsprechend seines Leistungsstandes ausbelastet bzw. trainiert werden kann.

Die Anzahl der Aktiven Herzsportler stieg unter diesen Voraussetzungen in den letzten Jahren weiter an, stellenweise sogar über 100 Teilnehmer d.h. max. waren es sogar schon einmal 105 Personen.

Im Momen sind es nur 97 Aktive.

Was die Fluktuation der Herzsportler in den letzen 17 Jahren anbelangt so haben wir es bis auf die Übungsleiter geschafft über 50% der Aktiven zu erneuern.

Leider hat sich mit dem in Kraft treten der neuen Rahmenvereinbarung zwischen den Krankenkassen und dem Deutschen Behinderten Sportverband ab 01.10.2003 der bisherige Behindertensport in einen zeitlich begrenzten Rehabilitationssport umgewandelt, wodurch drei viertel aller Aktiven Herzsportler nach Ablauf von 90 Übungsstunden bzw. einer zwei jährigen Laufzeit nicht mehr von ihren jeweiligen Krankenkassen gefördert werden.  

 

Das heißt, dass nach Ablauf der Verordnung jeder Betroffene Herzsportler zu Hause das erlernte Wissen in Eigenverantwortung ohne ärztlichen Beistand weiter ausüben sollte.

Jedoch genießen Sie (die Gestrandeten) in unserem Verein weiterhin den Vorteil, als Vereinsmitglieder ihrem gewohnten Herzsport unter ärztlicher Aufsicht nachgehen zu können bzw. sich etwas aus der breiten sportlichen Palette des Vereins auszusuchen.

Auch wir blieben von den Auflagen der Rahmenvereinbarung nicht verschont und mussten für jede Herzsportgruppe gemäß des bundeseinheitlichen Anerkennungsverfahren eine Zertifizierungsantrag stellen, um in Zukunft als Rehabilitationssportgruppe anerkannt und registriert zu sein.

Am 02.Juni 2008 jedoch erreichte uns die Nachricht das alle 3 Herzsportgruppen gemäß des bundeseinheitlichen Anerkennungsverfahren des Deutschen Behindertensportverband / National Paralympic Committee Germany anerkannt und zertifiziert wurden.

Ich gehe davon aus, dass Sie Alle darüber erfreut sind, das es der Abteilung gelungen ist, dieses hohe geforderte Qualitätsniveau zu erreichen und unserem 25 jährigen Jubiläum in aller Bescheidenheit zu zuordnen.

Meinen Dank möchte ich hiermit noch einmal an alle Beteiligten, die von Anfang an und bis zum Heutigen Tage zum Aufbau und Gelingen einer so wie ich finde tollen gemeinnützigen Einrichtung beigetragen haben, vielmals danken und der Herzsport-Abteitung für die Zukunft alles Gute wünschen.

 

25 Jahre Herzsport im TV 1861 Neu Isenburg

Grußwort des 1. Vorsitzenden des TV 1861 Neu-Isenburgs

TV Wappen

Der Vorstand des Turnvereins 1861 e.V. Neu-Isenburg gratuliert seiner Herzsportabteilung zum 25 jährigen Bestehen.

Die Idee der damaligen Gründerin, Frau Edeltraud Romahn, sowie den Verantwortlichen des Vereins, sich nicht nur im Bereich des Breiten- und Spitzensportes zu betätigen, sondern sich auch für das soziale Umfeld des Sportes einzusetzen, war und ist mit Erfolg gekrönt worden, auch wenn anfangs die Erfahrung des traditionsbewussten und damals 122 Jahre alten Turnvereins fehlte.

Dieser Erfolg der Herzsportabteilung ist heute an den 3 Übungsgruppen zu messen, die im Laufe der 25 Jahre entstanden sind.

Denn beim genauen Hinsehen kann man feststellen, daß die außergewöhnlichen Leistungen im Bereich des Herzsportes nicht mit normalen sportlichen Übungsstunden vergleichbar sind.

Die Bewegungseinheiten, die von unserer erfahrenen und langjährigen Übungsleiterin Frau Inge Wörner seit 25 Jahren angeboten werden, basieren auf der Grundlage einer speziellen lizenzierten Ausbildung, die nicht nur der Leistungssteigerung, sondern auch der Rehabilitation unserer Herzsportler dient.

Die jeweiligen Übungsstunden werden generell von einem praktizierenden Arzt betreut und überwacht.

Sinn und Zweck des Herzsportes ist es vor allen Dingen, daß Herzkranke im Kreise Gleichgesinnter durch Sport, Spiel und Spaß wieder zum alltäglichen Leben zurückfinden und daran teilnehmen können.

Mein Dank sei an alle gerichtet, die es im Laufe des Bestehens dieser Abteilung durch ihren aufopfernden Einsatz ermöglicht haben, den gesundheitlich Schwächeren zu einer besseren Lebensqualität zu verhelfen.

Dies gilt unter anderem dem Ehepaar Carola und Günther SChenck, die seit 1997 die Abteilung leiten, den betreuenden Ärzten und der engagierten Übungsleiterin, aber auch dem Vorstand unseres Vereines.

Ich wünsche unserer Herzsportabteilung weiterhin eine gute Zukunft im Dienste der betroffenen koronaren Sportler unserer Stadt.

Klaus Haun

Vorsitzender des Turnvereins 1861 Neu-Isenburg